Artikel 4

Rückblick auf den Weg unserer Zeitschrift, ihren Auftrag und ihre Ziele
Dank an Gott für 50 Jahre „hoffen + handeln“

Unsere Zeitschrift „hoffen + handeln“ ist im Sommer 1973 erstmals erschienen. Dankbar blicken der Herausgeberkreis und die Redaktion auf die 50 Jahre zurück. Das Blatt wollte – dies war das Anliegen des ersten Trägerkreises – zur Weckung und Stärkung biblischen Glaubens und Lebens“ – so der Untertitel damals – in den Gemeinden in der badischen Landeskirche beitragen. Die Gemeindeglieder sollten in ihrem Glauben gestärkt werden und durch lehrhafte Beiträge mehr biblisches Grundwissen bekommen. Geistliche Orientierung und Wegweisung im „Nebel des Zeitgeistes“ wollten die Gründerväter geben und zum Vertrauen auf die Bibel als Gottes Wort einladen. Denn in den Kirchenzeitungen und auf vielen Kanzeln herrschte ein anderer Geist. Bibelkritische Theologie, welche die Historie biblischer Texte und die Wunder Gottes leugnete, verunsicherte die Gemeinden.

Biblische Wegweisung im „Nebel des Zeitgeistes“  
Dieser Bibelkritik wollte die damals grafisch schlicht aufgemachte kleine Monatszeitschrift „hoffen + handeln“ argumentativ und mit ermutigenden Beiträgen zu einem verbindlichen Leben nach Gottes Geboten entgegenwirken. Der vom Geist des badischen Erweckungspredigers Aloys Henhöfer (1789-1862) geprägte Dekan i.R. Friedrich Hauß (1893-1977), Begründer der kirchlichen Volksmission und der Bibelwoche, der den Kirchenkampf im Dritten Reich noch miterlebte, ermutigte dazu, als Alternative zur damals liberalen Kirchenzeitung eine geistlich wegweisende Zeitschrift für Baden herauszubringen.

Glaubenswagnis im Vertrauen auf Gott
Im Vertrauen auf Gott wagten dann einige badische Pfarrer und Kirchenälteste aus dem Leitungskreis der „Evangelischen Vereinigung für Bibel und Bekenntnis in Baden“ (heute: ChristusBewegung) sowie aus dem Pfarrergebetsbund und aus missionarisch gesinnten Gemeinden und Kreisen die Herausgabe dieser Zeitschrift. Eine Unterstützung durch die Landeskirche gab es nicht und wurde auch finanziell nie erwartet, obwohl die Zeitschrift den geistlichen Gemeindeaufbau vor Ort unterstützte. Bis auf die Sachkosten musste dieses große Projekt ehrenamtlich und durch Spenden erfolgen.

Die Männer der ersten Stunde
Erster Schriftleiter wurde Pfarrer Reinhard Berggötz von 1973 bis 1981, Evangelist des Amtes für Missionarische Dienste der Landeskirche, der um die geistliche Not im Land wusste und die Kontakte zu einer Druckerei bei Kaiserslautern herstellte, die von einer gläubigen Familie geführt wurde. Er betete um eine wegweisende Benennung für unser Blatt und hat den programmatischen Namen gefunden. Den Vorsitz des für die Herausgabe gegründeten „Vereins zur Förderung biblischen Glaubens und Lebens e.V.“ übernahm der theologisch versierte Pforzheimer Ruhestandspfarrer Gerhard Hager, als ehemaliger Vorsteher des Diakonissenhauses Nonnenweier in Lahr bekannt, der sich intensiv mit bibelkritischen Veröffentlichungen auseinandersetzte und viele apologetischen Beiträge schrieb. Die Kassenverwaltung oblag Pfarrer Hans Schäfer vom Diakonissenhaus Karlsruhe-Rüppurr. Als stellvertretender Vorsitzender wirkte er hauptsächlich im Verborgenen, sorgte aber mit seinem „guten Namen“ für Vertrauen in den Gemeinden.

Es wurden nie „rote Zahlen“ geschrieben
Im Juli 1973 erschien eine Probeausgabe mit 5.000 Exemplaren, die beim landesweiten Bekenntnistag der Ev. Vereinigung in Weingarten werbend verteilt wurde. Fast 200 Personen abonnierten spontan. Mit jeder Ausgabe kamen neue Leser hinzu. Auch Pfarrämter orderten Exemplare für ihre Gemeinden. Nach neun Jahren lag die Auflage bei 9.000 Exemplaren. Es war ein Wunder Gottes, schrieb Berggötz in einem Bericht über den Werdegang. Man habe nie „rote Zahlen“ schreiben müssen. Dank zahlreicher Spenden konnte das Zehn-Seiten-Blatt in Schwarz-Weiß-Druck – später zwölf Seiten – mit seinem markanten grünen Deckblatt jeden Monat erscheinen. Hunderte Exemplare konnten dank der Spenden auch kostenlos an Missionare in Übersee oder in christliche Heime und Gästehäuser geliefert werden.

Theologische und geistliche Wegweisung
Die besten Werber waren die Leser selbst. Sie sorgten dafür, dass „hoffen + handeln“ keine „Eintagsfliege“ blieb, wie jene hofften, denen die kritischen Beiträge zu den Entwicklungen in Kirche und Theologie nicht gefielen. Pfarrer Reinhard Berggötz wirkte mehr volksmissionarisch. Er war journalistisch begabt und schrieb biblische Auslegungen und lesefreundliche Ermutigungen zum Christsein. Einige seiner Schriften und Bücher (s. unten) sind noch beim Evangelischen Buchdienst, bei Elisabeth Berggötz-Funk (Im Langgewann 66, 69469 Weinheim, Tel. 06201 58388, Mobil: 0176 61666811, Mail: buchhandlung-berggoetz@gmx.de) zu haben.

Internetauftritt und modernes Print-Layout  
Zu Beginn der 80er Jahre übernahm Pfarrer Martin Kugele (Dettenheim, heute wohnhaft in Bretten) die Schriftleitung, den Trägerkreis leitete Diakonissenhauspfarrer Dieter Fischer (Friesenheim bei Lahr), denn die „Gründerväter“ lebten nicht mehr. Grafiker Udo Ehrenfeuchter entwickelte ein modernes Layout und eine Homepage (www.hoffenundhandeln.de). Zuspruch erhielt unsere Zeitschrift auch durch den Auftritt auf Facebook.

Leseverhalten hat sich stark verändert
Aus redaktionellen und finanziellen Gründen erscheint unsere Printausgabe seit 2016 nur noch zweimonatlich. Unser Stab ist sehr klein. Auch gibt es heute eine Fülle von christlichen Zeitschriften. Allerdings hat das Lesen von Printmedien stark abgenommen, und die Zahl der Bezieher ist trotz guter Beiträge rückläufig. Nach Schließung unserer langjährigen Druckerei in Eppingen – auch die steigenden Kosten und die Papierpreise spielten mit – haben wir jetzt mit „StorkDruck“ in Bruchsal ein Unternehmen gefunden, das auch den Versand durchführen kann. Trotz gesundheitlicher Einschränkungen kann unser Vorsitzender, Pfarrer Wolfgang Gehring (Steinen bei Lörrach), weiterhin den Verein leiten und die Korrespondenz führen. Nebst unserer Finanzverwalterin Ilona Novak ist unsere Mitarbeiterin Andrea Betting, die die Adressverwaltung und die Bestellungen managt, ein Segen. Die Namen der aktuellen Redaktionsmitglieder stehen im Impressum.

Wie geht es in Zukunft weiter
Obwohl unser Leserkreis heute über Baden hinausgeht, bildet die badische Region einen Schwerpunkt in der Berichterstattung. Hinter unserem Anliegen stehen dankbare Leser und Förderer, ohne die diese Zeitschrift nicht mehr erscheinen könnte. Der Dank gilt allen Betern und Spendern, die uns begleiten. „hoffen + handeln“ macht keinerlei Gewinne, sondern ist als gemeinnützig anerkannt. Die redaktionelle Arbeit liegt weitgehend bei mir, Martin Kugele. Ich bin Herzpatient mit Einschränkungen und werde im September 76 Jahre alt. Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin wurde nicht gefunden. Aus Altersgründen und Überlastung ist auch die redaktionelle Unterstützung seit Monaten stark eingeschränkt. Die nachwachsende Generation ist anders geprägt und liest kaum noch Printmedien.

Ermutigung zum „Hoffen“ und „Handeln“
In den Herausforderungen der Gegenwart laden wir ein, auf Christus zu „hoffen“, auf seine Gegenwart auch in den Tälern des Lebens. Weil er der Herr der Welt ist, der die Fäden in der Hand hält und wiederkommt, das Böse endgültig zu vernichten, Neues heraufzuführen, dürfen Christen getrost nach vorne blicken und zuversichtlich „handeln“.


Bücher von Reinhard Bergötz  und Gerhard Hager im Ev. Buchdienst: R. Berggötz, Erst der Glaube, dann die Tat – Henhöfers Botschaft vom Heilsweg (1,90 Euro, ISBN: 3-501-00352-8). Berggötz, Vom Evangelium ergriffen – Erweckung als Herausforderung (2,50 Euro, ISBN: 3-50100721-3). Bergötz, Solider Gemeindebau – Bausteine zum Bau biblischer Gemeinde (1,00 Euro), Gerhard Hager, Ein frei Geständnis – Bekennende Gemeinde in Baden vor 150 Jahren und heute (3,50 Euro, ISBN: 3-88002-167-8). Wilhelm Heinsius, Aloys Henhöfer und seine Zeit (19,90 Euro, ISBN: 3-7751-1206-5).



Martin Kugele

Leitender Redakteur in Bretten und Mitglied des Herausgeberkreises

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